Am 3.3.2021 fand die traditionelle Informationsveranstaltung des Rotary Club Heilbronn in Zusammenarbeit mit dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium statt, die seit Jahren Schülerinnen und Schülern der elften Jahrgangsstufe Wege für die Zeit nach dem Abitur aufzeigt. Etwa 100 Oberstufenschüler des Elly und als Gäste auch des Justinus-Kerner-Gymnasiums Weinsberg nahmen an der höchst informativen Veranstaltung teil, die aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online stattfand.
Loren Heilig, bei Rotary Heilbronn seit vier Jahren zuständig für Berufsinformation, moderierte das virtuelle Meeting und stellte zunächst Rotary als Service-Club vor, der das Ziel habe, sein umfangreiches Netzwerk in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen und „der Gesellschaft etwas zurückzugeben“. Schulleiter Christoph Zänglein begrüßte und bedankte sich bei Herrn Heilig und den Referenten für ihr freiwilliges Engagement, von dem die Schülerinnen und Schüler massiv profitieren würden.
Den Impulsvortrag hielt Harald Genger von Genger Consulting, der den Schülern vorstellte, was Unternehmen von Gymnasiasten und Hochschulabsolventen erwarten. Er selbst hat über Jahrzehnte diverse Unternehmen gegründet und geleitet und unterstützt heute jungen Startups bei der Entwicklung neuer Medizinprodukte. Der studierte Physiker und Mathematiker geht zunächst auf die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt ein, die eine stete – und schnelle – Weiterentwicklung auch der arbeitenden Menschen nötig mache. „Kreative Menschen brauchen wir“, stellt Harald Genger fest, und diese würden dann auch von ihren Arbeitgebern differenziert unterstützt. Hätten früher Kapital und Arbeit die Wirtschaft geprägt, seien heute Kapital und Wissen gefragt. Was erwarten Unternehmen nun vor dem Hintergrund von digitaler Transformation, Cloud Computing und Wirtschaft 4.0 von angehenden Arbeitnehmern? „Der Bachelor-Abschluss hat an Akzeptanz in den letzten Jahren verloren. Also wenn ihr studiert, dann strebt den Master-Abschluss an“, empfiehlt der Unternehmer. Und da in Unternehmen eine starke Anwendungsorientierung vorherrsche, rät er auch zu Praktika, „mindestens eines, besser zwei“. Auch Studienaufenthalte im Ausland seinen sinnvoll und nützlich, weil junge Menschen da eine Weiterentwicklung erfahren und ihre Teamfähigkeit schulen. Mit seinen Ratschlägen und Tipps hofft Genger, seinen Beitrag dazu zu leisten, dass die Heilbronner und Weinsberger Gymnasiasten nicht zu den 34% gehören, die die Probezeit nicht bestehen und an der Umsetzung des Gelernten in die Praxis so häufig scheitern. Mit der Empfehlung, bei der Berufswahl nicht in erster Linie auf Aufstiegschancen, Gehalt und Sozialprestige zu achten, sondern eher auf persönliche Vorlieben und Neigungen, denn: „Dann ist man besser!“, beendet Harald Genger seinen Vortrag.
Im Anschluss an den Impulsvortrag teilte Loren Heilig die Schülerinnen und Schüler zwölf virtuellen Räumen zu, in denen Praktiker über folgende Themen und Berufsfelder informierten: Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftsinformatik/Dienstleistungsmanagement, Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Bauingenieurwesen, Architektur, Werbung/Graphik-Design, Lehrer-Berufe, Polizei, Jura und soziale Berufe.
Am Ende der Veranstaltung waren sich Referenten, Organisatoren, Lehrkräfte und Schülerschaft sich einig: Das war eine tolle, höchst informative Veranstaltung, die 2022 unbedingt wieder stattfinden muss – aber dann ohne Corona und in Präsenz!
Christoph Zänglein