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Jugend forscht 2021

Trotz den coronabedingt sehr besonderen Wettbewerbsumständen konnten zwei Forschergruppen des Elly, betreut von Herrn OStR Eugen Maier, erfolgreich teilnehmen. Das experimentelle Arbeiten in der Schule und die direkte Anleitung durch den Betreuer entfiel ab Dezember 2020 und wurde ersetzt durch regelmäßige Videokonferenzen und improvisiertes häusliches Experimentieren, was ein hohes Maß an Eigenmotivation und Selbstdisziplin von Schülerseite erfordert. Die sonst üblichen drei Tage in der Reinhold-Würth-Fachhochschule Künzelsau Ende Februar 2021 mit attraktivem Beiprogramm und öffentlichkeitswirksamen Besuchen wurden ersetzt durch Videokonferenzen, die leider nicht die besondere Atmosphäre wiedergeben konnten. Immerhin bekamen alle Teilnehmer ein sehr schönes und großzügiges „Freßpaket“ nach Hause zugesandt mit allerlei Leckereien.

Arhan Elivar, Klasse 10b: Qualitätsprüfung von Kolonya, 2. Platz im Fachbereich Chemie Jugend forscht

Kolonya ist ein in der Türkei sehr gebräuchliches Desinfektions- und Erfrischungsmittel mit hohem Ethanolanteil, versetzt mit verschiedenen Duftstoffen. Arhan hatte sich zum Ziel gesetzt, selbst Kolonya herzustellen und Kolonya verschiedener Herkünfte und Preise auf ihre Qualität zu testen. Dazu führte er eine alkoholische Gärung durch und destillierte das Produkt – alles Arbeitsweisen, die er gut im Chemieunterricht der 10. Klasse kennengelernt hat. Ebenso destillierte er Kolonya, führte die Brennprobe durch und testet auf Methanol-Gehalt. Da nicht alle Möglichkeiten der Chemiesammlung zur Verfügung standen, musste er trickreich improvisieren.
Das Resultat: Kolonya enthielt teilweise in besorgniserregenden Anteilen Methanol, das wesentlich giftiger ist als Ethanol und daher gerne gepanscht wird, da es billiger ist!

Aytunc Elivar, Jerome Maier, Klasse 10a: Joghurtherstellung aus Tomate und Regenwasser! 3. Platz im Fachbereich Biologie, Jugend forscht

Joghurt entsteht aus Milch, der Milchsäurebakterien zugesetzt werden. Eine übliche Methode ist es daher, Milch mit einem Löffel Joghurt zu versetzen (oder käufliche Kulturen). Weniger bekannt und üblich ist es aber, die Milch mit Tomaten oder sogar Regenwasser zu versetzen! Dort befinden sich nämlich in geringen Anteilen Wildkulturen von Milchsäurebakterien, die ebenso eine Säuerung hervorrufen können.
Aytunc und Jerome haben nun in recht langwieriger und mühevoller Arbeit Nährböden beimpft und ausgewertet, mit vielen verschiedenen Milchsorten und Versuchsansätzen gearbeitet, pH-Werte und Keimzahlen bestimmt, um dann aus den vielen Versuchsdaten ein Ergebnis abzuleiten:
Vermutlich sind Lebensmittel mit kleiner Stückelung (Kichererbsen, Weizen) deutlich bessere Quellen für natürliche Milchsäurebakterien als Lebensmittel mit großer Stückelung (Tomate, Zitrone). Dies könnte am Oberflächen-Volumen- Verhältnis liegen, aber auch an einer anderen Bakterienzusammensetzung.

OStR Maier, 3.März 2021